Newsletter November 2022

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freund*innen und Kolleg*innen, verehrtes Publikum,

auch wenn der Oktober schon vorbei ist, so lässt es sich auch im November noch gut gruseln. Michelle Moura bedient sich in Lessons for Cadavers an der physischen Sprache des Horrors um die lebenden Toten der Gegenwart zu reflektieren und den Tod als Zone der Transformation zu markieren. Thematisch passend hierzu widmen sich Henrike Iglesias in FLAMES TO DUST Endlichkeit und Trauer und fragen: Was für eine Beziehung haben wir zum Tod? Und was bedeutet Tod für queere Familienkonstrukte? Catalina Florez, Daniela Dröscher und Jelena Jeremejewa nehmen in Orlando oder eine kurze Geschichte der Mittelklasse Virginia Woolfs Romanfigur als Ausgangspunkt für ihren Essayfilm, der die Geschichte der Mittelschicht aus weiblicher Perspektive erzählt, um ihr klassenkämpferisches Potential zu aktivieren, Christiane Mudra gewährt mit SELFIE & ICH Einblicke in die Erfahrungen von Menschen mit psychischer Erkrankung und beleuchtet nicht zuletzt die systemische Deformation unserer leistungsorientierten Gesellschaft und Liz Rech & Sylvi Kretzschmar beleuchten in ihrem performativem Rechercheprojekt BEYOND RE:production. Mothering in the performing arts die Verbindung von Mutterschaft, Kunstproduktion und hartnäckigen Rollenerwartungen.

Herbordt/Mohren öffnen erneut ihr Schaudepot – dieses Mal als performatives Mittagsmahl, Paula Fürstenberg, Katharina Warda, Charlotte Milsch und Biba Nass präsentieren zwei weitere Ausgaben ihrer Reihe Let’s Talk About Class, Sheena McGradles reist mit DAWN nach Helsinki und mit FLUSH nach Dortmund, Kötter/Israel/Limberg präsentieren WATER & COLTAN aus der Reihe landscapes and bodies in Kinshasa, Walungu/Nzibira, Bukavu und Goma, Monster Truck docken mit ihrem Narrenschiff auf dem No Limits Festival in Berlin an, Sinking Sideways ist mit René zum ON THE EDGE Festival für experimentelle Zirkuskunst nach Wien eingeladen und The Holy Bitch Project von Christiane Mudra ist erstmals in Berlin zu Gast.

Wir wünschen abwechslungsreiche Theaterabende,

ehrliche arbeit

Inhalt:

• Michelle Moura: Lessons for Cadavers
• Catalina Florez, Daniela Dröscher und Jelena Jeremejewa: Orlando oder eine kurze Geschichte der Mittelklasse
• Henrike Iglesias: FLAMES TO DUST
• Christiane Mudra: SELFIE & ICH
• Liz Rech & Sylvi Kretzschmar: BEYOND RE:production. Mothering in the performing arts
• Herbordt/Mohren: Das Schaudepot – Mittagspause
• Paula Fürstenberg, Katharina Warda, Charlotte Milsch, Biba Nass: Let’s Talk about Class 2022
• Christiane Mudra: The Holy Bitch Project
• Kötter/Israel/Limberg: landscapes and bodies, WATER & COLTAN
• Sheena McGrandles: DAWN
• Monster Truck: Das Narrenschiff
• Sheena McGrandles: FLUSH
• Sinking Sideways: René

PREMIERE

Michelle Moura: Lessons for Cadavers

12. / 14. / 15. November 2022, 20 Uhr, Sophiensaele Berlin
13. November 2022, 18 Uhr, Sophiensaele Berlin

Brennende Wälder, frierende Häuser ohne Heizung, Familien, die über die Grenze rennen, während andere einkaufen gehen. Lessons for Cadavers inspiriert sich an der physischen Sprache des Horrors, um die lebenden Toten der Gegenwart zu reflektieren. Der Tod ist hier ein magisches und groteskes Reich, das von seltsamen Lebensformen bewohnt wird, eine Zone der Transformation. Die brasilianische Choreografin Michelle Moura hat in den letzten Jahren beobachtet, wie eine rechtsextreme Regierung in ihrem Heimatland Angst und Hass verbreitet. Diese Angst wird zu einer politischen Waffe - und zu einem Gespenst, das den Alltag der Menschen begleitet. In Lessons for Cadavers gelingt es ihr, Humor und Absurdität in der erschreckenden conditio humana zu finden.

PREMIERE

Catalina Florez, Daniela Dröscher und Jelena Jeremejewa: Orlando oder eine kurze Geschichte der Mittelklasse

15. November 2022, 20 Uhr, Literaturforum im Brecht-Haus
Präsentation mit Livestream Übertragung
16. bis 29. November 2022, Online Präsentation (Video on Demand)

Durch ihre Definition „weder arm noch reich“ zu sein, scheint die Mittelklasse seit jeher ein Identitätsproblem zu haben. Der Essayfilm Orlando oder eine kurze Geschichte der Mittelklasse ist inspiriert von Virginia Woolfs schillernde*r Romanheld*in Orlando, also von einer Figur, die über drei Jahrhunderte hinweg sowohl sozialen Ab- als auch Aufstieg erlebt und die zwischenzeitlich das Geschlecht wechselt.

Der Film folgt Orlando und erzählt die Geschichte der Mittelklasse aus weiblicher Perspektive. Das Narrativ wird visuell weitergedacht und über die spezifisch deutsche Perspektive hinaus befragt. Was Verbindungen stiftet ist die stets und unermüdlich arbeitende Hand der Frau, die in der filmischen Collage zur eigentlichen Protagonistin wird.

PREMIERE

Henrike Iglesias: FLAMES TO DUST

16. November 2022, 19 Uhr, Sophiensaele Berlin
17. / 18. November 2022, 19 Uhr und 21 Uhr, Sophiensaele Berlin
19. November 2022, 17 Uhr und 19 Uhr, Sophiensaele Berlin
19. November 2022, ca. 20.30 Uhr, Henrike’s Bittersweet 10th Birthday, Sophiensaele Berlin

FLAMES TO DUST ist eine Show über Endlichkeit und Trauer, Enden und Loops und Loops und Enden. Gemeinsam fragen wir uns: Why do all good things come to an end (end)? Und was, wenn wir immer wieder von vorne beginnen könnten? Inspiriert vom Death Positive Movement beschäftigt sich das Performancekollektiv mit Sterblichkeit – der eigenen, der unserer Freund*innen und der unseres Planeten und der Organismen, die uns umgeben.

Das Publikum ist eingeladen, über eine einfach zugängliche Webseite mit dem eigenen Smartphone in die Performance einzugreifen. Zwischen Apokalypse und Wiedergeburt fragen wir: Was sind die Narrative, die unser Dasein kind of sinnhaft erscheinen lassen? Was für eine Beziehung haben wir zum Tod? Warum setzen wir im Alltag alles daran, seine Anwesenheit zu ignorieren? Und was bedeutet Tod für queere Familienkonstrukte?

PREMIERE

Christiane Mudra: SELFIE & ICH

24. / 25. /26. /27. /29. / 30. November 2022, 18 Uhr, München-Haidhausen

SELFIE & ICH basiert auf Interviews mit Menschen, die mit einer psychischen Erkrankung leben und gewährt Einblick in ihre Erfahrungen, Gefühle und Wünsche.
Eine Patientenakte aus den Nachkriegsjahrzehnten veranschaulicht die umkämpften Reformbestrebungen in Deutschlands Psychiatrien sowie Stigmatisierung und Scham im direkten Umfeld der Betroffenen.
Der Abend klärt über psychische Belastungen auf, untersucht Vorurteile wie Berührungsängste und hinterfragt die omnipräsente Bewertung von Individuen anhand ihrer privaten und beruflichen "Performance".

SELFIE & ICH seziert das Spannungsfeld zwischen Schein und Sein und beleuchtet nicht zuletzt die systemische Deformation unserer leistungsorientierten Gesellschaft.

PREMIERE

Liz Rech & Sylvi Kretzschmar: BEYOND RE:production. Mothering in the performing arts

30. November 2022, Start des Online-Archivs

Das performative Rechercheprojekt BEYOND RE:production. Mothering in the performing arts von Liz Rech & Sylvi Kretzschmar setzt sich thematisch mit dem Bild von Mütterlichkeit in der Gegenwart auseinander. Es versteht sich als Versuch einer energischen Bestandsaufnahme von gegenwärtigen Umbrüchen, die die Organisation von sozialer Reproduktion betreffen. Die künstlerische Forschung über die Verbindung von Mutterschaft, Kunstproduktion und hartnäckigen Rollenerwartungen wird im Rahmen von Workshopsessions & Interviewsetups gemeinsam mit anderen Künstler*innenmüttern organisiert. Ende November 2022 wird das in Kapitel strukturierte Material im Online-Archiv präsentiert werden.

SHOWS

Herbordt/Mohren: Das Schaudepot – Mittagspause

09. / 23. / 30. November 2022, 12 bis 14 Uhr

Immer Mittwochs öffnet das Stuttgarter Künstler:innen-Duo Herbordt/Mohren Das Schaudepot für eine schnelle Performance in der Mittagspause. Im Angebot sind auch Tastführungen, Performances mit Audiodeskription oder in Deutscher Gebärdensprache. Individuelle Terminvereinbarung von 12 bis 14 Uhr unter info(at)die-institution.org

SHOWS

Paula Fürstenberg, Katharina Warda, Charlotte Milsch, Biba Nass: Let’s Talk about Class 2022

Let’s talk about class #15: Kreative arbeit und Kollektiver Widerstand (mit Dolmetschung in deutscher Gebärdensprache).
16. November 2022, 20 Uhr, ACUD MACHT NEU/ Lettrétage
Let’s talk about class #16: Klassierung von rechter Gewalt im Osten
30. November 2022, 20 Uhr, ACUD MACHT NEU/ Lettrétage

Let’s talk about class #15: Kunst um der Kunst willen. In einer klassistischen, rassistischen, ableistischen, queerfeindlichen Gesellschaft ein Luxus, den sich vor allem mehrfach marginalisierte Künstler*innen nicht leisten können oder wollen. Kollektive Strukturen schaffen da nicht nur künstlerische Freiräume, sondern rücken auch Themen in den Fokus, die in Mainstream-Diskursen untergehen. Wie stark kann durch selbstorganisiertes, kollektives Arbeiten Ungleichheitsverhältnissen entgegengewirkt werden?

Let’s talk about class #16: Klasse rechts außen: Rassismus und reche Gewalt sind beständige Probleme in Ostdeutschland. Gleichzeitig werden sie im öffentlichen Diskurs gerne in den sogenannten "Braunen Osten" abgeschoben. Was steckt hinter den Verflechtungen rechter Gewalt mit klassistischen Erzählungen?

ON TOUR

Christiane Mudra: The Holy Bitch Project

2. /3. / 4. November 2022, 19.30 Uhr, Theater Aufbau Kreuzberg

Christiane Mudra untersucht in The Holy Bitch Project  Dynamiken von analoger und digitaler Gewalt gegen Frauen in Deutschland sowie ihren kulturellen wie gesellschaftlichen Nährboden. Die  Zuschauer*innen folgen den Performer*innen in ein interaktives Labyrinth aus Spielszenen und binauralem Sound, in dem häusliche, sexualisierte und digitale Gewalt erfahrbar werden.

"The Holy Bitch Project ist ein aufrüttelndes Theatermeisterwerk." (SZ)

ON TOUR

Kötter/Israel/Limberg: landscapes and bodies, WATER & COLTAN

7. / 8. / 9. / 10. November 2022, Institut Français Kinshasa
12. / 13. / 14. November 2022, Walungu/Nzibira
16. November 2022, Institut Français Bukavu
17. November 2022, ECKA - ESPACE CULTUREL KWETU ART, Bukavu
19. / 20. November 2022, Institut Français Goma

Die 5-teilige Reihe landscapes and bodies widmet sich den politischen, sozialen und ökologischen Folgen des Bergbaus auf Landschaften und das Zusammenleben. Das Teilprojekt WATER betrachtet die Ewigkeitsfolgen des Rohstoffabbaus im Ruhrgebiet. COLTAN richtet den Fokus auf die ausbeuterischen politischen und sozialen Gefüge aus der Perspektive aktiver Bergarbeiterinnen (femmes twangaises) aus verschiedenen Bergbau-Dörfern in der Provinz Süd-Kivu, DR Kongo. Die Präsentationen werden von Workshops und Gesprächsrunden begleitet.

ON TOUR

Sheena McGrandles: DAWN

9./ 10. November 2022, 19 Uhr, Moving in November Festival Helsinki

"…so dicht an Material und Anspielungen, dass es mehrere Stücke füllen könnte, ohne aber ein Gefühl der Übersättigung und Überforderung zu hinterlassen. Mal witzig-parodierend, mal ernst und nachdenklich, mal die Zuschauenden direkt ansprechend führen uns die wunderschönen, selbstkomponierten Songs durch die unterschiedlichsten Facetten von Mutterschaft, Begierde, Sorge, Verantwortung und Reproduktion.“ Jette Büchsenschütz, tanzschreiber

ON TOUR

Monster Truck: Das Narrenschiff

9. / 10. November 2022, 20.30 Uhr, No Limits Festival Berlin

Im Mittelalter wurden Menschen mit Behinderung auf sogenannten Narrenschiffen aus der Stadt gebracht und auf dem offenen Meer dem Tod überantwortet. Rund 600 Jahre später gehen die Narren von Bord auf die Bühne und weigern sich, weiter die Rollen zu spielen, die ihnen von der Gesellschaft zugeteilt wurden. Reduziert auf ein bizarres Festmahl generiert Monster Truck in Zusammenarbeit mit Platform-K eine irritierende Performance voller ambivalenter Drastik, schwarzem Humor und stilbewussten Querverweisen auf die Love Parade.

ON TOUR

Sheena McGrandles: FLUSH

18. / 19. November 2022, 20 Uhr, Theater im Depot Dortmund

“FLUSH entwirft Körperbilder, die die überlieferten Vorstellungen von weiblicher Erotik unterlaufen. McGrandles experimentiert mit Verfahren aus der Videokunst. Die drei Performerinnen bewegen sich mal in Zeitlupe, mal in Wiederholungsschleifen; die Sequenzen werden mal zurückgespult oder es kommt zu abrupten Wechseln. Sie entkoppelt die Bewegungen von ihrer Bedeutung. Das Vertraute erscheint auf einmal ungewohnt.“ Sandra Luzina, Tagesspiegel, 6.2.2020

ON TOUR

Sinking Sideways: René

18. / 19. November 2022, 21 Uhr, ON THE EDGE Festival für experimentelle Zirkuskunst Wien

In René erkunden die Tanzakrobat*innen Xenia Bannuscher und Dries Vanwalle das Momentum der Rolle im Zeichen der Wiederholung. Im Rahmen einer rechteckigen Manege wird das immerwährende elementare Bewegungsprinzip akrobatisch ausgelotet, immer auf der Suche nach Entwicklung, Variation und Überraschung im nur scheinbar Gleichbleibenden. Innerhalb eines komplexen Systems von Taktstrichen beleuchtet diese engmaschig gewobene Bewegungspartitur auf spielerische Weise den berührungslosen Schulterschluss zweier Performer*innen im Angesicht von Minimalismus versus Virtuosität.

Newsletter November 2022

Ladies and gentlemen, dear friends and colleagues, dear audience,

Even with October already over, November is still a good time for creepy stories. In Lessons for Cadavers, Michelle Moura uses the physical language of horror to reflect on the living dead of the present and to demarcate death as a transformation zone. Fittingly, Henrike Iglesias' FLAMES TO DUST is also dedicated to finality and grief and asks: What kind of relationship do we have to death? And what does death mean for queer family constructs? Catalina Florez, Daniela Dröscher and Jelena Jeremejewa take Virginia Woolf's novel as the starting point for their film essay Orlando or a Short History of the Middle Class, taking on a female perspective in order to activate the potential of its history for class struggle, Christiane Mudra'sSELFIE & ICH provides insights into the experiences of people with mental illness as it sheds light on the systemic deformation of our performance-driven society, and Liz Rech & Sylvi Kretzschmar's performative research project BEYOND RE: production. Mothering in the Performing Arts examines the links between motherhood, art production and persistent expectations.

Herbordt/Mohren reopen their Schaudepot - this time as a quick performance lunch break, Paula Fürstenberg, Katharina Warda, Charlotte Milsch and Biba Nass present two more editions of their series Let's Talk About Class, Sheena McGradles travels to Helsinki with DAWN and to Dortmund with FLUSH, Kötter/Israel/Limberg show WATER & COLTAN from the series landscapes and bodies in Kinshasa, Walungu/Nzibira, Bukavu and Goma, Monster Truck dock with their Ship of Fools at the No Limits Festival in Berlin, Sinking Sideways is invited to the ON THE EDGE Festival for Experimental Circus Art in Vienna with René and The Holy Bitch Project by Christiane Mudra visits Berlin for the first time.

We wish you many an entertaining evening to come.
ehrliche arbeit

Table of Contents:

• Michelle Moura: Lessons for Cadavers
• Catalina Florez, Daniela Dröscher und Jelena Jeremejewa: Orlando oder eine kurze Geschichte der Mittelklasse
• Henrike Iglesias: FLAMES TO DUST
• Christiane Mudra: SELFIE & ICH
• Liz Rech & Sylvi Kretzschmar: BEYOND RE:production. Mothering in the performing arts
• Herbordt/Mohren: Das Schaudepot – Mittagspause
• Paula Fürstenberg, Katharina Warda, Charlotte Milsch, Biba Nass: Let’s Talk about Class 2022
• Christiane Mudra: The Holy Bitch Project
• Kötter/Israel/Limberg: landscapes and bodies, WATER & COLTAN
• Sheena McGrandles: DAWN
• Monster Truck: Das Narrenschiff
• Sheena McGrandles: FLUSH
• Sinking Sideways: René

PREMIERE

Michelle Moura: Lessons for Cadavers

November 12th / 14th / 15th, 2022 at 8 pm, Sophiensaele Berlin
November 13th, 2022 at 6 pm, Sophiensaele Berlin

Forests on fire, houses freezing without heating, families running across the border while others go shopping. Lessons for Cadavers takes its inspiration from the physical language of horror – its exaggeration and hyperbole – to reflect on the living dead of the present. Death here is a magical and grotesque realm inhabited by strange forms of life, a transformation zone.

In recent years, Brazilian choreographer Michelle Moura has observed how an extreme right-wing government in her home country spreads fear and hate. This fear becomes a political weapon – and a ghost that accompanies people's everyday lives. The choreographer also shows herself to be a master of the grotesque and artistic – and artificial – dissociation. In Lessons for Cadavers, she again manages to find humor and absurdity in the terrifying human condition.

PREMIERE

Catalina Florez, Daniela Dröscher and Jelena Jeremejewa: Orlando or a Short History of the Middle Class

November 15th, 2022 at 8 pm, Literaturforum im Brecht-Haus
Presentation with live stream
November 16th to 29th, 2022, Online Presentation (Video on Demand)

By definition of being "neither rich nor poor", the middle class has always seemed to have an identity problem. The film essay Orlando or a Short History of the Middle Class is inspired by Virginia Woolf's dazzling heroine Orlando, a character who experiences both social decline and ascension over three centuries, while changing gender along the way. The film follows Orlando to tell the story of the middle class from a female perspective. The narrative is visually explored and challenged beyond a specifically German perspective. What creates connections is the constant and tireless work of women’s hands, who become the actual protagonists in this cinematic collage.

PREMIERE

Henrike Iglesias: FLAMES TO DUST

November 16th, 2022 at 7pm, Sophiensaele Berlin
November 17th / 18th, 2022 at 7pm and 9pm, Sophiensaele Berlin
November 19th, 2022 at 5pm and 7pm, Sophiensaele Berlin, and Party:
November 19th, 2022 at 8.30 pm, Henrike’s Bittersweet 10th Birthday, Sophiensaele Berlin

FLAMES TO DUST is a show about finality and grief, endings and loops and loops and endings. Together we ask ourselves: why do all good things come to an end (end)? And what if we could always start over again? Inspired by the Death Positive Movement, the performance collective explores mortality – our own, that of our friends, and that of our planet and the organisms that surround us.

The audience is invited to intervene in the performance via an easily accessible website using their own smartphone. Between apocalypse and rebirth, we ask: What are the narratives that make our existence seem kind of meaningful? What kind of relationship do we have to death? Why do we go out of our way in everyday life to ignore its presence? And what does death mean for queer family constructs?

PREMIERE

Christiane Mudra: SELFIE & ICH

November 24th / 25th / 26th / 27th / 29th / 30th, 2022 at 6pm, Munich-Haidhausen

SELFIE & ICH is based on interviews with people living with mental illnesses and provides insights into their experiences, feelings and desires. A patient file from the post-war decade illustrates the contentious reform efforts in Germany's psychiatric wards as well as the stigmatization of and shame among those directly affected. The evening sheds light on psychological stress, examines prejudices and reservations and questions the omnipresent evaluation of individuals based on their private and professional "performance".

SELFIE & ICH dissects the struggle between pretense and reality and, last but not least, highlights the systemic deformation of our performance-oriented society.

PREMIERE

Liz Rech & Sylvi Kretzschmar: BEYOND RE:production. Mothering in the Performing Arts

November 30th, 2022, Launch of the Online-Archive

The performative research project BEYOND RE:production. Mothering in the Performing Arts by Liz Rech & Sylvi Kretzschmar deals thematically with present-day images of motherhood. It sees itself as an attempt to energetically take stock of current upheavals affecting the organization of social reproduction. Artistic research on the link between motherhood, artistic production and persistent role expectations will be organized in workshop sessions & interview setups together with other artist*mothers. At the end of November 2022, the material will be structured in and made public in the online archive.

SHOWS

Herbordt/Mohren: The Schaudepot - Lunch Break

November 9th / 23rd / 30st, 2022 from 2 to 4 pm

Every Wednesday, the Stuttgart artist duo Herbordt/Mohren open The Schaudepot for the quick performance Lunch Break. The program also includes tactile tours and performances with audio descriptions or in German sign language. Individual appointments can be made from 2 to 4 pm at info(at)die-institution.org.

SHOWS

Paula Fürstenberg, Katharina Warda, Charlotte Milsch, Biba Nass: Let’s Talk about Class 2022

Let’s Talk about Class #15: Creative Work and Collective Resistance (with interpretation in German Sign Language).
November 16th, 2022 at 8 pm, ACUD MACHT NEU/ Lettrétage
Let’s Talk about Class #16: Classification of right-wing violence in East Germany
November 30th, 2022 at 8 pm, ACUD MACHT NEU/ Lettrétage

Let’s Talk about Class #15: Art for art's sake. In a classist, racist, abelist, queer-hostile society, this is a luxury that especially multiply marginalized artists cannot afford or do not want. Collective structures not only create artistic freedom, but also bring issues to the fore that are lost in mainstream discussions. To what extent can self-organized, collective work counteract structures of inequality?

Let’s Talk about Class #16: Class at the far right: Racism and right-wing violence are constant problems in eastern Germany. At the same time, public discourse readily blames them on the so-called "Brown East”. What is behind the interweaving of right-wing violence with classist narratives?

ON TOUR

Christiane Mudra: The Holy Bitch Project

November 2nd / 3rd / 4th 2022 at 7.30 pm, Theater Aufbau Kreuzberg

In The Holy Bitch Project, Christiane Mudra investigates the dynamics of analog and digital violence against women in Germany and its cultural and societal breeding ground. The audience follows the performers into an interactive labyrinth of staged scenes and binaural sound that allow them to experience domestic, sexualized, and digital violence.

"The Holy Bitch Project is a stirring theatrical masterpiece." (SZ)

ON TOUR

Kötter/Israel/Limberg: landscapes and bodies, WATER & COLTAN and OIL SHALE

November 7th / 8th / 9th / 10th, 2022, Institut Français Kinshasa
November 12th / 13th / 14th, 2022, Walungu/Nzibira
November 16th, 2022, Institut Français Bukavu
November 17th, 2022, ECKA - ESPACE CULTUREL KWETU ART, Bukavu
November 19th / 20th, 2022, Institut Français Goma

The 5-part series landscapes and bodies is dedicated to the political, social and ecological consequences of mining on landscapes and coexistence. The sub-project WATER looks at the eternal consequences of raw material extraction in the Ruhr region. COLTAN focuses on the exploitative political and social fabric from the perspective of active women miners (femmes twangaises) from different mining villages in the province of South Kivu, DR Congo. The presentations will be accompanied by workshops and discussions.

ON TOUR

Sheena McGrandles: DAWN

November 9th/ 10th, 2022 at 7 pm, Moving in November Festival Helsinki

“…so dense in material and allusions that it could fill several pieces, but without leaving a feeling of oversaturation and overload. Sometimes funny-parodying, sometimes serious and thoughtful, sometimes directly addressing the audience the beautiful, self-composed songs take us through the most diverse facets of motherhood, desire, care, responsibility and reproduction.”

Jette Büchsenschütz, tanzschreiber

ON TOUR

Monster Truck: Ship of Fools

November 9th / 10th, 2022 at 8.30 pm, No Limits Festival Berlin

In the Middle Ages, people with disabilities were taken out of the city on so-called ships of fools and left to die on the open sea. Some 600 years later, the fools disembark, take to the stage and refuse to continue playing the roles assigned to them by society. Reduced to a bizarre feast, Monster Truck in collaboration with Platform-K generate an irritating performance full of ambivalent extremes, black humor and stylish cross-references to the Love Parade.

ON TOUR

Sheena McGrandles: FLUSH

November 18th / 19th, 2022 at 8 pm, Theater im Depot Dortmund

"FLUSH creates images of the body that subvert traditional notions of female eroticism. McGrandles experiments with techniques from video art. Sometimes the three performers move in slow motion, sometimes in repetitive loops; sometimes sequences are rewound or abruptly change. She detaches the movements from their meaning. Suddenly what is familiar appears alien.“

Sandra Luzina, Tagesspiegel.

ON TOUR

Sinking Sideways: René

November 18th/ 19th, 2022 at 9pm, ON THE EDGE festival for experimental circus art, Vienna

René is common ground - a rectangular arena, in which two dance-acrobats explore freedom within one central theme: the everlasting principle of rebounding. Both concisely and playfully, René evolves from elemental to acrobatic movement mechanics into depth and back, emphasizing the joy of finding variation and diversity in what seemingly stays the same. Within this meticulously choreographed movement score, with an impossible system of counts and beyond all virtuosity, René reveals the human aspects of what it means to truly collaborate, to accomplish and fail - never alone but always together.